VOLTI EM
EM-Titel für Weltmeisterpaar, Silber für die Gruppe und Bronze für Stefan Csandl
04.08.2013 15:45
Gold im Pas de Deux mit einer Weltklasse-Leistung und einer artistischen Weltneuheit von Jasmin Lindner und Lukas Wacha, Bronze nach einem Nervenkrimi für Stefan Csandl und Silber in der Gruppe – der Finaltag der FEI EM der Voltigierer im Magna Racino in Ebreichsdorf vor ausverkaufter Halle (1.500) übertraf alle Erwartungen! Medaillenbilanz für Österreich (inklusive Junioren): 4 Mal Gold, 2 Mal Silber, 2 Mal Bronze – Platz 1 im Medaillenspiegel vor Deutschland und Frankreich.
Pas de deux - Favoritensieg
Nach 8,289 Punkten und Platz 1 nach der ersten Kür toppte das Weltmeister-Paar Jasmin Lindner (18) und Lukas Wacha (25) seine Leistung mit 8,920 im Finale – Sieg mit fast 0,5 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierten Briten, Höchstwertung für das Tiroler Paar in einem Championat. Zweimal gab es sogar Wertungen über 9,5 für Artistik und Technik! Der Grund: das Duo zeigte bei ihrer neuen Kür einen Handstand, bei dem Wacha seine Partnerin schultert (Doppelhandstand) – und das über eine Mindestlänge von 3 Galoppsprüngen ihres Weltmeister-Pferdes Elliot 8. „Wir wollten bei der Heim-EM etwas Neues zeigen, damit jeder sieht, dass der WM-Titel keine Eintagsfliege war“, sagt Wacha stolz, der sich damit selbst ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk machte – der Athlet der VG Pill TV Schwaz wird in 6 Tagen 26. Selbst Longenführer und Trainer Klaus Haidacher hatte zuerst Bedenken, wegen der neuen Figur: „Es schien mir unmöglich zu sein. Aber die beiden haben unermüdlich trainiert, zuerst am Boden, dann am Holzpferd, später mit Elliot, der sich auch erst an die ungewöhnliche Belastung gewöhnen musste. Super, dass es hier vor heimischem Publikum funktioniert hat!“
Krimi um Bronze – Weltmeister fiel vom Pferd
Ein Krimi war die Medaillenentscheidung bei den Herren. Stefan Csandl hatte nach 3 Durchgängen 0,138 Punkte Vorsprung auf den amtierenden Weltmeister aus Frankreich, Nicolas Andreani. „Ich wollte nur auf dem Pferd bleiben“, erzählt der 25-jährige Niederösterreicher, der bei den Championaten 2010, 2011, 2012 jeweils in einem von 4 Durchgängen vom Pferd musste. Doch diesmal hielten die Nerven, Csandl legte eine saubere Kür mit 8,422 Punkten hin und so musste Andreani alles riskieren, um eine Wertung über 8,5 zu erzielen – und stürzte! „Ich fühle da mit ihm“, sagt Csandl, der nach Bronze in der Gruppe 2006, seine erste Einzelmedaille gewinnen konnte. „Glück gehört eben bei dieser Leistungsdichte dazu, es war wohl endlich Zeit für mich!“
Silber für Österreichs Gruppe
Den spektakulären Schlusspunkt setzte die VG Wildegg, die in der Gruppe für Österreich Silber holte. Für die Komposition aus artistischer Action und spannender Erzählung zu James-Bond-Themen gab es die Wertungsnote 8,616 – was nach 3 Durchgängen 8,164 und eine Rückstand von 0,127 Punkte auf Titelverteidiger Deutschland.
Nach 5 Tagen Weltklasse-Voltigiersport im Magna Racino ziehen OK-Chef Christian Kermer („Ich danke den beinahe 100 freiwilligen Helfern, den Richtern und Funktionären! Die Abläufe bei 105 Pferden und 350 Sportlern so reibungslos zu organisieren, war eine super Leistung vom gesamten Team!“), Magna Racino-Manager Marcus Wallishauser („Wir waren an allen Tagen ausverkauft, ein super Erfolg!“) und Österreichs Equipechef („Meine Vorgabe mit 5 Medaillen wurde bei weitem übertroffen, unsere Athleten sind vor dem Heimpublikum über sich hinausgewachsen!“) begeisterte Bilanz.